Du solltest du dir zunächst überlegen, welche Anlagestrategie du fahren willst. So kannst du sowohl aktiv als auch passiv investieren. Ersteres würde z.B. im Falle von Aktien bedeuten, dass du selbst analysierst, welche Papiere gute Zukunftsaussichten haben (sog. Stockpicking) und auch selbst festlegst wann der beste Kauf- und Verkaufzeitpunkt ist.
Im Hinterkopf musst du auf jeden Fall behalten, dass die absolute Ertragskraft einer Aktiengesellschaft nicht das Investitionskriterium ist, sondern wie der Markt die Aktie im Vergleich zu Ihrem echten (Ertrags-)wert einschätzt.
Es geht also um die Frage ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist. Wie du siehst, setzt das aktive Investment in Aktie einiges an Wissen vorraus und ist daher für den Anfänger nicht unbedingt zu empfehlen.
Klüger sind für Unerfahrene passive Strategien wie z.B. der Kauf von Indexzertifikaten. Indexzertifikate bilden einen Aktienindex z.B. den DAX, den DOW oder einen Branchenindex z.B. PrimeAutomobile nach. Das heißt, du nimmst Teil an der Wertsteigerung eines breiten Aktienkorbes und trägst somit nur ein geringes Verlustrisiko. Indexzertifikate sind vergleichbaren Aktienfonds meist überlegen, da häufig ein geringerer (oder gar kein) Ausgabeaufschlag beim Kauf gezahlt werden muss und Zertifikate unter umständen steuerlich attraktiver sind.
Alternativ kann man auch in aktiv gemanagete Fonds Investieren. Diese Fonds haben Spezialisten, die die vielversprechendsten Aktien aussuchen und das Fondsvermögen für dich dort investieren. Nachteil: du musst häufig eine sogenannte Managementgebühr zahlen, die gut und gerne 0,7 bis 1,5 % des Jahresertrages auffressen kann. Außerdem haben Untersuchungen belegt, dass ein Großteil der aktiv geleiteten Fonds gleiche oder schlechtere Renditen bringt als ein einfaches Investment in einen Aktienindex (passive Anlage).
A propos Verlustrisiko:
Mit längerer Haltedauer reduziert sich dein Verlustrisiko deutlich!
Jemand, der in den letzten 36 Jahren nur ein Jahr in den DAX investiert hat, konnte eine Durchschnittsrendite von 10 % pro Jahr realisieren, wobei er im schlechtesten Jahr 45 % verloren und im besten Boomjahr 85 % gewonnen hätte.
Jemand, der die Anlage über 8 Jahre behalten hätte, hätte bei der gleichen Durchschnittsrendite pro Jahr im schlechtesten Fall 0 % im besten Fall 20 % Wertsteigerung im Jahr erzielt. Schon bei einer Anlage über 8 Jahre bestand für den DAX-Investor faktisch kein Verlustrisiko mehr.
Zum Thema Bundesschatzbriefe und Gläubigerpapiere überhaupt:
Das Investment in solche Sachen ist im Moment eine der dümmsten Ideen die man haben kann. Das Zinsniveau ist derzeit so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr (obwohl der Zinstiefststand wohl überschritten ist). Wenn du jetzt in so ein Papier investierst bekommst du nur einen sehr niedrigen Zins auf die nächsten Jahre. Da das Zinsniveau in naher Zukunft weiter steigt, verlieren diese Papiere auch an Wert d.h. der Kurs sinkt (v.a. bei langlaufenden Papieren). Solltest du dann gezwungen sein die Bundesschatzbriefe vor Fälligkeit zu verkaufen hättest du nicht nur über lange Zeit viel zu niedrige Zinsen verdient, sondern würdest einen echten Verlust einfahren.
Um dich noch weiter zu informieren kann es nicht schaden, die Beratungsleistungen deiner Bank oder Sparkasse in Anspruch zu nehmen. Lass dir aber nichts aufschwatzen - also Beratung JA, Kauf NEIN ! Gerade bei den Sparkassen zahlst du für eine Anlagevermittlung übertrieben hohe Ausgabeaufschläge.
Für einen Geldanlage-Einsteiger empfehle ich persönlich als Anlageinstrument das Zertifikat, als Anlageziel einen weit gefächerten Aktienindex.