Bei http://www.pioneerinvestments.de/hedgefonds/abc/strategien/marktneutral.jhtml findet sich folgende Erklärung:
"Die Fixed Income Arbitrage nutzt Kursungleichgewichte zwischen verwandten Anleihe-Instrumenten. Dabei werden Rentenpapiere (oftmals Staatsanleihen) gekauft und gleichzeitig Instrumente, die diese Papiere nachbilden, leer verkauft. Ziel ist es, von dem Kursungleichgewicht zwischen der gekauften Anleihe und dem leer verkauften Instrument zu profitieren."
Was meinen die Jungs und Mädels nun mit "nachbilden"?
Hierzu muss man wissen, dass sich jedes Anlageinstrument durch Derivate nachbilden lässt. Z.B. ist der Verkauf einer Put-Option und der Kauf eine Call-Option zum selben Basispreis auf dasselbe Instrument (z.B. eine Aktie oder eine Anleihe) unterm Strich dasselbe, wie der Kauf des Instruments selbst.
Kurz erklärt: Mit dem Verkauf des Put streicht man erst mal eine Optionsprämie ein. Man übernimmt damit allerdings die Pflicht, das Basisinstrument (auf neudeutsch "Underlying") zum Basispreis angedient zu bekommen (=tatsächlich kaufen zu müssen), egal wieviel es dann kostet. Im Zweifelsfall muss man wertlose Aktien zum ursprünglich vereinbarten Basispreis kaufen. - Nebenbei: Genau so funktioniert eine Aktienanleihe.
Die durch den Verkauf des Put eingestrichene Prämie kann man nun in einen Call investieren. Put und Call sollten gleich teuer sein. Steigt die Aktie, so verdient der Call entsprechend mit. - Man muss natürlich noch immer das Bargeld im Kreuz haben, um nötigenfalls den Put bedienen zu können; das käme genau so teuer wie der Kauf der Aktie selber.
Es gibt noch ein paar andere Derivate, bei deutschen Bundesanleihen stolpert man z.B. über den Bundfuture, und eine Unmenge möglicher Konstruktionen, die man damit bauen kann. Wesentlich ist erstmal, dass man verstanden hat, dass man Produkte, auch Anleihen "nachbauen", kann, und dass der Nachbau preislich ziemlich genau bei dem des unterliegenden Instruments ist.
Zeigt sich nun, dass der Nachbau aufgrund (sicher nur geringer) Bewertungsfehler der Derivate billiger ist als die Anleihe selbst, so kann man die Differenz als risikolosen sicheren Gewinn einstreichen.
Der Leerverkauf der Anleihe ist übrigens notwendig, um das nötige Kapital zu haben, damit man die Nötigen Sicherheiten für den Nachbau stellen kann, um nötigenfalls auch wertlose Anleihen bezahlen zu können. Sollte die Anleihe tatsächlich pleite gehen (man spricht dabei vom "default"), dann macht das dem Fundsmanager nichts, denn durch den Leerverkauf verdient er genau so viel, wie der durch den Nachbau (der ja dem Kauf der Anleihe entspricht) verliert. Die Differenz auf Grund der fehlerhaften Marktbewertung hat er ja schon im Geldbeutel.
Die Differenzen sind sehr klein, sodass der Fondsmanager eine Menge Geld bewegen muss. Da der Fonds aber nur den relativ kleinen Betrag für die Wertpapierleihe (für den Leer-Verkauf muss er sich ja die Anleihe irgendwo ausleihen) und die Spesen für den Handel mit den Derivaten aufbringen muss, stellt dies für den Fonds selbst kein Problem dar.
Insofern wird klar, weshalb die Fixed Income Strategie zwar nur kleine Gewinne beschert, aber dafür praktisch risikolos für den Investor ist.